PM zum Global Educations Strike
Die Landesstudierendenvertretung in Baden-Württemberg unterstützt den Global Education Strike. Sie teilt den Aufruf des International Student Movement (ISM) zu einer globalen Aktionswoche vom 14.- 22. November 2012. Das ISM ist eine Plattform für Einzelpersonen und Gruppen, welche sich gegen die weltweite zunehmende Kommerzialisierung von Bildung und für einen freieren Bildungszugang einsetzt.
"Ziel des Global Education Strike ist auf globale Phänomene wie steigende
Studiengebühren, zunehmende Finanzierung durch Drittmittel aus der Wirtschaft und die Kürzungen der staatlichen Mittel aufmerksam zu machen. Dadurch wird die Bildung zunehmend kommerzialisiert und privatisiert. Jene die Geld haben können sich damit den Zugang zu Bildung und Forschung erkaufen." so Patrick Stoll, Sprecher der Landesstudierendenvertretung "Wir sind jedoch der Meinung, dass alle Zugang zu Bildung haben müssen, unabhängig vom finanziellen oder sozialen Status."
"Die Abschaffung der allgemeinen Studiengebühren in Baden-Württemberg und anderen Bundesländern entsprechen einem Trend in die richtige Richtung, auf dem Weg hin zu freier Bildung müssen weitere Hindernisse überwunden werden. So genannte 'Regelstudienzeiten' geben den Studierenden einen zeitlichen Rahmen vor. Diese können von der Mehrzahl der Studierenden wegen der überfüllten Bachelor und Master Prüfungsordnungen nicht eingehalten werden. Insbesondere Studierende mit Kindern, in Erwerbstätigkeit oder Studierende mit Behinderung leiden unter dem Druck. Die Tatsache, dass Förderungen wie das BAföG sich nach der 'Regelstudienzeit' richten, stellt besonders benachteiligte Studierende vor Probleme. Es bestehen außerdem weiterhin Gebühren für das Studium, wie Verwaltungskostenbeiträge in Baden-Württemberg, sowie nachgelagerte und Langzeitstudiengebühren in anderen Bundesländern" ergänzt Marie Haibt aus dem Präsidium der Landesstudierendenvertretung.
"Eine weitere Forderung des Global Education Strike ist die Demokratisierung der Bildungsinstitutionen. An den Baden-Württembergischen Hochschulen haben sich seit der Abschaffung der Verfassten Studierendenschaft 1977 unabhängige Studierendenvertretungen mit basisdemokratischem Anspruch gebildet, welche die Hochschulen mitgestaltet haben. Mit der Wiedereinführung der Verfassten Studierendenschaft wird die studentische Selbstverwaltung gestärkt, da ihre rechtlichen und finanziellen Möglichkeiten ausgeweitet wurden.“ so Julian Schreck ebenfalls Mitglied des Präsidiums der Landesstudierendenvertretung. „Die Hochschulen in Baden-Württemberg weisen jedoch sehr hierarchische Strukturen auf, in denen der sogenannte Vorstand viele Entscheidungsbefugnisse hat, während die restlichen Mitglieder der Hochschulen kaum Anspruch auf Mitsprache haben."